Schulstandort Bürgstadt: Integration ohne „ernstzunehmende Probleme“

Bürgstadts Schulrektor Reiff bescheinigt Flüchtlingskindern gelingende Integration – Stabile Schülerprognose für den Bildungsstandort

Bei der Versammlung der UWG Bürgstadt am 13. Januar 2016 im Gasthaus „Zum Schwanen“ blickte Claus-Dieter Reiff, Rektor der Grund- und Mittelschule Bürgstadt, nach vier Monaten auf seine bisherige Amtszeit zurück. Neben der funktionierenden Integration der 14 Flüchtlingskinder, die in Bürgstadt den Unterricht besuchen, sprach der 56-Jährige auch über Ziele und Aussichten für den Bildungsstandort Bürgstadt.

„Es war richtig hierher zu kommen. Und ich bin froh, hier zu sein“, befand Claus Dieter Reiff gleich zu Beginn seines Vortrages im Rahmen des Diskussionsabends zur Situation der Grund- und Mittelschule Bürgstadt. Reiff, der zuvor vier Jahre lang die Mittelschule in Großostheim leitete, lobte besonders die sehr kooperative und kommunikative Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium, der Schulverwaltung, dem Hausmeister, der Gemeindeverwaltung sowie dem Staatlichen Schulamt.

Bezüglich der Zukunft des Schulstandortes Bürgstadt prognostizierte Reiff mittelfristig stabile Schülerzahlen. Alle Prognosen darüber hinaus seien spekulativ, da diese Kinder noch gar nicht geboren seien. Während sich die Gesamtzahl der momentan 270 Schüler auf sieben Grundschul- und sieben Mittelschulklassen verteilt, wird es auch im Schuljahr 2021/22 jeweils sechs bis acht Klassen pro Schule geben. Nicht berücksichtigt sind dabei die Kinder von Flüchtlingen, von denen es bislang 14 in Bürgstadt gibt. Bei deren Integration gibt es laut Reiff „keinerlei ernstzunehmende Probleme“, auch dank der unkomplizierten und reibungslosen Unterstützung ehrenamtlicher Helfer, des Schulamtes im Landkreis Miltenberg und der zusätzlichen Unterstützung durch zwei externe Lehrkräfte. Neben einem zweistündigen Deutschunterricht, der täglich stattfindet, leisteten die betroffenen Kinder auch selbst einen wichtigen Beitrag zur Integration: Kurdische und syrische Schüler nutzen zum Beispiel die Parallelen ihrer Muttersprache, um sich gegenseitig bei der Verständigung zu helfen, so Reiff.

Mit Blick auf das Ganztagskonzept der Mittelschule beschränkt sich das Angebot bislang auf die offene Ganztagsschule, die durch den Mittelschulverbund Miltenberg – Bürgstadt – Faulbach ermöglicht wird. Dieses Modell beinhaltet ein Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und ein variierendes Freizeitangebot, das Schüler unter Aufsicht im Anschluss an den Unterricht wahrnehmen können. Eines der erklärten Ziele von Reiff ist es zunächst, dieses Angebot in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auszubauen und noch attraktiver zu machen. Darüber hinaus sei für ihn auch die gebundene Ganztagsschule nach wie vor eine Option für die Zukunft, wobei ihm wichtig sei, zuerst mit seinem Kollegium mögliche Handlungsfelder auszuleuchten, um dann mit dem Sachaufwandsträger, dem Elternbeirat und im Verbund Gespräche zu führen.

Nachdem sich Reiff bei der Gemeindeverwaltung für die Erneuerung der Telefonanlage, die PCs für die Grundschule und die zugesagte Einrichtung eines Schulservers bedankte, äußerte der Rektor noch den Wunsch, die Klassenräume in Gebäude 1 zu verschönern und neu auszustatten, da diese zum Teil „den Charme der Fünfziger versprühen“. Ein neuer Anstrich innen wie außen sowie eine Aufbereitung der Fußböden seien wünschenswert. Bürgermeister Thomas Grün erklärte, den Vorschlag in Rücksprache mit dem Bauhof zu prüfen.